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Deutschland beschließt schrittweises Ende von Gas- und Ölheizungen

Mit dem Kompromiss der Ampel-Koalition zum lange umstrittenen Gebäudeenergiegesetz kommt das Ende von Öl- und Gasheizungen in Deutschland. Derzeit heizen mehr als 80 Prozent der rund 41 Mio. deutschen Haushalte mit fossilen Energieträgern. Ab 1. Jänner 2024 werde der Einbau neuer Öl- und Gasheizungen untersagt. Es wird allerdings ein Ende auf Raten sein, weil es Übergangs- und Ausnahmeregelungen geben soll. Erst ab 2045 seien in Deutschland Öl-und Gasheizungen verboten.

Zuletzt wurde der Gesetzesentwurf entschärft: Die ursprünglich vorgesehene Austauschpflicht für funktionierende Öl- und Gasheizungen ist vom Tisch. Diese können auch nach dem 1. Jänner 2024 weiterbetrieben und sogar repariert werden, wenn sie ausfallen. Generell aber gilt: Wer nach diesem Stichtag eine Heizung einbauen lässt, der muss dafür sorgen, dass diese mindestens zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Das gilt für Neubauten ebenso wie für ältere Häuser.

Ökologische Nachrüstung

Werde eine alte Öl- oder Gasheizung im Havariefall ausgetauscht, muss diese Heizung innerhalb von drei Jahren ökologisch nachgerüstet werden. Möglich wäre zum Beispiel, die konventionelle Gasheizung mit einer Wärmepumpe zu ergänzen.

H2-Ready-Gasheizungen, die komplett auf Wasserstoff umrüstbar sind, müssen schon 2030 mit mindestens 50 Prozent Biomethan und spätestens ab 2036 mit mindestens 65 Prozent Wasserstoff betrieben werden. Fachleute warnen aber, dass H2-Ready-Heizungen für die Verbrennung von reinem Wasserstoff noch kostspielig umgerüstet werden müssten.

Ausnahmen von der Umstellung auf erneuerbare Energie gibt es auch für Eigentümer, die über 80 Jahre alt sind. Geht ihre bisherig Öl-oder Gasheizung kaputt, kann sie durch eine ebensolche ersetzt werden. Aber: Wird das Haus vererbt oder verkauft, greift das neue Recht – allerdings auch mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren. Härtefallregelungen gibt es zudem für einkommensschwache Haushalte. Zusätzlich soll die Umstellung gefördert werden, allerdings sind die Details dazu noch nicht bekannt.

Quelle: Wiener Zeitung

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